dorothee mühleisen

violin viola resonanzlehre

über mich

Als Tochter eines Orgelbauers und einer Lehrerin in Stuttgart geboren, begann ich schon als Kind Geige und Klavier zu spielen. Nach dem Abitur ging ich zum Violinstudium nach Köln, lernte dort die historische Aufführungspraxis kennen und spürte, dass diese Art des Musizierens mir besonders entsprach. Deshalb ging ich zunächst an das Conservatorium nach Brüssel, dann nach Den Haag, um bei Sigiswald Kuijken, Enrico Gatti, Ryo Terakado und vielen anderen die Kunst des Barockgeigenspiels zu erlernen.

Seitdem ist es die Musik der Barockzeit, die ich am meisten und am liebsten spiele. Ich empfinde sie als meine musikalische Heimat. Trotzdem spiele ich immer wieder auch Werke aus anderen Epochen mit großer Begeisterung. Seit einiger Zeit wende ich mich auch mehr und mehr der freien Improvisation zu, um mir neue Ausdrucksmöglichkeiten zu erschliessen und um nicht nur alte, sondern auch neue und ganz neue Musik spielend zu erfahren.

Nach meinem Studium lebte ich für einige Jahre in Konstanz. Seitdem pflege ich in dieser Gegend zahlreiche musikalische Beziehungen. Vor allem mit Frieder Bernius in Stuttgart, zur Bachstiftung St. Gallen mit ihrem Leiter Rudolf Lutz und dem Ensemble La Banda um Augsburg und München verbindet mich eine jahrelange Zusammenarbeit. Ausserdem bin ich regelmässig bei verschiedenen Ensembles in ganz Europa zu Gast (zum Beispiel The Hague International Baroque Orchestra, Berlin Barock, Stella Maris Berlin, La Dolcezza, Wallfisch Band, Kölner Akademie). Oft entstehen dabei CD- bzw. DVD- Aufnahmen.

Der Wunsch nach neuen Inspirationen führte mich 2010 nach Berlin. Dort fing ich an, intensiver zu unterrichten, und es wurde mir ein wichtiges Anliegen, meine geigerische und musikalische Erfahrung und Begeisterung lehrend an andere weiterzugeben. In Berlin begegnete ich auch Thomas Lange und seiner Resonanzlehre. Diese Entdeckung hat mein Geigenspiel und mein gesamtes Verhältnis zur Musik grundlegend verändert. Ich absolvierte die dreijährige Ausbildung bei ihm und arbeite inzwischen auch als Resonanzlehrerin. Seit ich mit dieser Methode vertraut bin, genieße ich die Vielfalt und den Reichtum meines Berufes noch mehr. Und freue mich auf alle noch kommenden musikalischen Begegnungen.

konzerte spielen

Konzerte sind für mich eine wundervolle Möglichkeit, das Leben zu feiern ˗ egal, ob in einer Kirche, einem Konzertsaal, einem Wohnzimmer, oder auch in einer Garage. Sich gleichzeitig selbst zu finden und zu verlieren, ist ein Phänomen beim Musizieren, das mich immer wieder fasziniert. Dies in einem Konzert zu erleben, gemeinsam mit Mitspielern, Mitspielerinnen und Publikum, ist jedes Mal eine Sternstunde.

Ich gestalte gerne Solo- und Duoprogramme sowie kammermusikalische Konzerte, genieße es aber auch, Teil eines größeren Ensembles zu sein, ob im Tutti, als Solistin oder als Konzertmeisterin. Meistens spiele ich Geige, manchmal aber auch Bratsche.

Soloprogramme:

Annäherungen an Bach
Musik für eine Geige

Passaggio rotto von Nicola Matteis (1650 – ca. 1713)
h-moll Partita von Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Prelude und Almond von Johann Baltzar (1630-1663)
g-moll Sonate von J.S. Bach

Musik für zwei Hände, zwei Bögen und acht Saiten auf der Violine oder Viola

Prelude und Allemande aus der 3.Suite für Cello von J. S. Bach transkripiert für Viola
10.Fantasie für Violine solo von G. Ph. Telemann (1681-1767)
Courante und Sarabande aus der Suite
9. Fantasie von Telemann
Bourée 1 und 2 und Gigue
Passacaglia von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704)

my bach, your bach, auerbach

d-moll Partita von Johann Sebastian Bach und Lonely Suite (2002) von Lera Auerbach (geb.1973)

Duoprogramme:

Gullivers Reisen

Werke von Johann Vierdanck, Thomas Morley, G. Ph. Telemann, Jacques Aubert, Grazyna Bacewicz und Béla Bartόk.
Die Gulliversuite von Telemann wird von Geigenduetten aus fünf Jahrhunderten umspielt.
Auch als halb-szenisches Kinderkonzert möglich.

Klangrauschen
Musik für Violine und Viola mit Käthe-Dorothee Kaye

Werke u.a. von Carl Stamitz, Ignaz Pleyel, Franz Anton Hoffmeister
Dieses abwechlungsreiche Programm entstand während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 und wurde aus Fenstern, in Gärten und Innenhöfen vorgetragen, ist in allen kammermusiktauglichen Räumen möglich.

Duoprogramme mit Cembalo oder Orgel:

Biber, Bach und Buxtehude

mit Annedore Neufeld (Diessenhofen, Schweiz)

Wege zu Bach

mit Tina Speckhofer (Konstanz)
Johann Schop, Johann Heinrich Schmelzer, Johann Paul von Westhoff und J. S. Bach

Von Bach zu Mozart

mit Tina Speckhofer
Johann Sebastian Bach, Johann Christian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart

Familienbande

mit Walewein Witten (Berlin)
Einflüsse auf den jungen Carl Philipp E. Bach
(Georg Philipp Telemann, J. S. Bach und C. Ph. E. Bach)

Le Concert Spirituel

mit Walewein Witten
François Couperin, Jean-Philipp Rameau, Jean-Joseph Mondonville und Jean-Marie Leclair

spielen lernen

Geige spielen zu lernen ist ein wunderbarer und hoch komplexer Prozess, bei dem Körper, Geist und Seele zusammenwirken und der unsere Entwicklung beflügelt. Der Weg des Musizierens führt durch alle Gefühlslagen, er schult die Hingabe, die Ausdauer, die Frustrationstoleranz und bereichert unser Leben auf allen Ebenen. Auf diesem Weg begleite ich gerne Geiger und Geigerinnen sowie Menschen jeden Alters, die mit diesem Instrument nähere Bekanntschaft machen wollen.

Begeisterung, Leichtigkeit und Freude am Klang stehen bei meinem Unterricht immer im Vordergrund. Selbstverständlich fließt meine Erfahrung als Resonanzlehrerin in den Unterricht mit ein.

Meine Unterrichtspreise sind je nach Einkommen und Möglichkeiten gestaffelt.

Diese Zahlen sollen eine Orientierung geben:

Probestunde

20-30 €

60 Minuten

40-60 €

90 Minuten

60-80 €

Absprachen über andere Modelle (zum Beispiel Abonnements) sind jederzeit möglich.

resonanzlehre

Was ist Resonanzlehre?

Resonanzlehre ist eine klangorientierte Praxis der Körperarbeit für alle Musiker und Musikerinnen, die auf der Suche nach einem lebendigeren, genussvolleren und auf allen Ebenen schmerzfreien Spiel sind. Sowohl Profis wie Amateure - mit Instrument oder Stimme - können von ihr profitieren.

Entstehung

Erforscht und entwickelt wurde die Resonanzlehre in den 80er Jahren von dem Geiger Thomas Lange. Als junger Musikstudent hinderte ihn eine Sehnenscheidenentzündungen am Spielen. Kein Lehrer, Arzt oder Heilpraktiker konnte ihm helfen, und so suchte er selbst nach Möglichkeiten, seinen Zustand zu verbessern.

Er untersuchte vor allem den Zusammenhang von Klang und Bewegung- und fand dabei heraus, dass er bei besonders resonanzreichen Klängen weniger oder gar keine Schmerzen hatte. So begann er sich dafür zu interessieren, wie sich solche Klänge erzeugen lassen. Durch seine Entdeckungen und inspiriert von Aikido, Tai Chi und dem Pianisten György Sebök, entwickelte er im Laufe der Jahre die Resonanzlehre.

Was zunächst als Selbsthilfe gedacht war, stieß bald auf Interesse bei Freunden und Kollegen in Thomas Langes Umfeld. Ihm begegnete ein großes Bedürfnis nach Spannungs- und Stressfreiheit sowie nach mühelosem musikalischen Ausdruck. So ging er in den 90er Jahren mit seiner Methode, die er nun „Resonanzlehre – angewandte Musikphysiologie“ nannte, an die Öffentlichkeit, um seine Erkenntnisse zu teilen. Den Schlüssel zu einem freieren und ausdrucksreicheren Spiel sieht die Resonanzlehre also vor allem darin, Musiker und Musikerinnen zur Erzeugung resonanzreicher Klänge zu befähigen. Dafür gibt es unterstützende Mittel und Wege.

Mittel oder Werkzeuge der Resonanzlehre

Als Methode nutzt die Resonanzlehre verschiedene Gegeben- heiten, die dem Musiker gewissermaßen als Partner zur Verfügung stehen. Der grundlegendste Partner ist der Boden. Die Wahrnehmung des Bodens führt immer wieder zu der Erkenntnis, dass dieser uns beständig trägt: am Tag, in der Nacht, wenn wir stehen, sitzen, liegen, üben, proben und auch wenn wir konzertieren. Wenn wir lernen, uns nicht an uns selbst festzuhalten und an uns aufzurichten, sondern uns vom Boden komplett tragen zu lassen, ist immer mehr Entspannung und mühelose Aufrichtung möglich.

Weitere wesentliche Partner sind der Raum, die Wahrnehmung des Raumes und die Klänge, wie sie im Raum zu hören sind. Unterschiedliche Räume lassen die Töne unterschiedlich klingen. Und es ist erstaunlich, wie sehr das Bewusstsein für den Raum die instrumental oder stimmlich erzeugten Klänge verändert. Und auch die oft anzutreffende Selbstbezogenheit beim Musizieren kann durch ein gesteigertes Raumbewusstsein aufgebrochen werden, so daß ein freierer Ausdrucksmodus möglich wird. Außerdem erinnert uns der Raum, der ja mit Luft gefüllt ist, daran, dass unser Spielmaterial etwas Leichtes ist: Schwingende Luft.

Dass die Luft mühelos in unseren Körper hinein- und wieder aus ihm herausströmen kann, dass also der Atem ungehindert fließt, ist eine weitere Grundvoraussetzung für einen resonanzreichen Klang. Wir alle beherrschten diese Kunst als Babys, doch im Laufe des Lebens ist uns diese Selbstverständlichkeit des Atmens oft abhanden gekommen. Sie lässt sich jedoch durch Achtsamkeit und mithilfe von Körperübungen der Resonanzlehre wieder mehr und mehr zurückgewinnen.

Das wichtigste Sinnesorgan beim Musizieren ist zweifellos das Ohr. Das Ohr ist sowie für das Hören als auch für das Gleich- gewicht zuständig, und über das Gleichgewichtsorgan sind wir mit sämtlichen Muskeln des Körpers verbunden. Deshalb spielt in der Resonanzlehre die Wahrnehmung des Gleichgewichts bzw. der Balance eine zentrale Rolle. Die Doppelfunktion des Ohrs als Hör- und Gleichgewichtsorgan hat zur Folge, dass ausbalancierte Bewegungen das Hören verfeinern und offenes Hören die Bewegungen musikalischer macht.

Um unseren Körper in eine ausbalancierte und schwingungs- bereite Verfassung zu bringen, gibt es in der Resonanzlehre ein Repertoire an Körperübungen. Diese werden am besten täglich ohne Instrument ausgeführt. Dabei bewegen wir unseren Körper in verschiedenen Positionen (liegend, sitzend, kniend, stehend) von den jeweiligen Körperschwerpunkten aus. Oft sind es drehende und pendelnde Bewegungen, durch die unsere Muskeln in allen räumlichen Dimensionen bewegt werden.

Beim Spielen des Instruments oder auch beim Singen sollen die Körperwahrnehmungen nicht im Vordergrund stehen, stattdessen widmen wir uns ganz der Musik und dem Klang. Durch die regelmässig ausgeführten Körperübungen kommt unser wichtigstes Instrument: unser Körper, in eine schwingungsbereite Verfassung, so dass die Musik uns bewegen kann. Das führt dazu, dass im Prozess des Übens das sinnliche Erleben und die musikalischen Emotionen im Vordergrund stehen. Daraus entwickelt sich dann eher ein fühlendes Handwerk statt einer „Technik“. Dieser Weg kann immer mehr Vertrauen und Lebendigkeit schaffen und der Wunsch nach Sicherheit, der oft mit Angst-vor allem vor Versagen- einhergeht, kann in den Hintergrund treten.So löst sich das Zuviel an Spannung auf und alles darf mehr und mehr zum Spiel werden.

Die Theorie und Praxis der Resonanzlehre vermittle ich in Einzelstunden und Kursen, die ich auch mit meinem Kollegen dem Flötisten Samuel Munoz Bernardeau anbiete.

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